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Zu alt für eine notwendige Operation?

Ein hohes Alter ist kein Grund, auf eine notwendige Operation zu verzichten. Was vor zwei Jahrzehnten eher in Notfällen in Betracht kam, gehört mittlerweile zum Alltag in der Chirurgie: die Operation von hoch betagten Patienten. Von den 2.176 Patienten, die im Jahr 2013 in der Klinik für Allgemein-, Viszeral und Minimal-Invasive Chirurgie des Klinikum Arnsberg behandelt wurden, war jeder 5. bereits älter als 75 Jahre.

Das Phänomen der gestiegenen OP-Zahlen im Alter hat dabei nur zum Teil mit dem demografischen Wandel, also der Zunahme der Anzahl älterer Menschen, zu tun: Vor allem profitieren die Patienten von neuen, schonenderen Operations- (z.B. Schlüssellochchirurgie) und verträglicheren Narkosetechniken, die die Behandlungsrisiken reduzieren, erläutert Dr. med. Jörg Sauer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Minimal-Invasive Chirurgie am Klinikum Arnsberg. Dank dieser Möglichkeiten können heute auch ältere Menschen und Risikopatienten, die oft zusätzliche Begleiterkrankungen, wie z. B. Herzkreislaufleiden, Diabetes oder eine geschwächte Abwehr mitbringen, operiert und mit Erfolg wieder nach Hause gebracht werden.

Krebs OP im Alter

Während auch ältere Patienten bei kleineren Eingriffen wie z.B. kaum vor einer Operation zurückschrecken, sind Vorbehalte bei notwendigen größeren Operationen, wie z.B. Krebsoperationen an Darm, Magen, Leber und Bauchspeicheldrüse nicht selten. Leider viel zu oft kommen betroffene Patienten erst, wenn schon zusätzliche Komplikationen, wie etwa ein Darmverschluss, aufgetreten sind, berichtet Chefarzt Dr. Sauer. Dabei wachsen Tumore bei älteren Menschen keineswegs immer langsam. Belastende Symptome können sich auch bei ihnen sehr schnell entwickeln. Daher sollten auch betagte Krebspatienten nicht auf eine geeignete Behandlung verzichten. Ob dabei eine Heilung oder eher eine Linderung und ein Krankheitsaufschub angestrebt wird, hängt auch vom allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Eine Krankheit kommt selten allein

Die operative Therapie muss dabei stets auf die speziellen Bedürfnisse älterer Patienten ausgerichtet sein. Insbesondere ist es wichtig, mögliche Begleiterkrankungen abzuklären und im Rahmen der Therapieplanung zu berücksichtigen. Auch mögliche Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Arzneimitteln, die beispielsweise ein Krebspatient mit Vorerkrankungen benötigt, sind einzubeziehen. Dies erfordert spezielle Erfahrung sowie fachübergreifende Zusammenarbeit der behandelnden Ärzte sowie des Pflegepersonals.

Erfahrung im Referenzzentrum

In der Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Minimal-Invasive Chirurgie am Klinikum Arnsberg profitieren alle aber insbesondere die älteren Patienten, von der Durchführung der Operationen auf minimalinvasivem Weg (soweit medizinisch sinnvoll und möglich). Neben kleineren Eingriffen wie z.B. Blinddarmoperationen, Leistenbruchoperationen oder Gallenblasenentfernungen sind dabei insbesondere auch Krebsoperationen an Darm, Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse mit sehr guten Erfolgsaussichten möglich. Da auch fast alle weiteren chirurgischen Optionen bis hin zur Entfernung von Bauchfellmetastasen angeboten werden, ist die komplette chirurgische Krebsbehandlung im Team von Chefarzt Dr. Sauer durchführbar.

Für die erreichten Qualitätskriterien wurde die Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Minimal-Invasive Chirurgie am Klinikum Arnsberg von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie. (DGAV) als Referenzzentrum für Minimal-Invasive Chirurgie ausgezeichnet. Eine Auszeichnung die bundesweit aktuell nur ca. 12 Kliniken führen.

Infoabend mit Rat & Information

Alle die mehr zum Thema „Schonende Operationen im hohen Alter“ erfahren möchten, lädt die Klinikum Arnsberg GmbH am Dienstag, 08. April 2014, 18:00 Uhr, zu einer kostenfreien Informationsveranstaltung ein. Welche Erkrankungen mit der minimal-invasiven Chirurgie versorgt werden können, welche Besonderheiten bei älteren Patienten vor und nach einer OP zu berücksichtigen sind, was zur Sicherung der Behandlungsqualität getan wird und wie die fachübergreifende Therapieplanung im Referenzzentrum für Minimal-Invasive Chirurgie abläuft, erläutert in leicht verständlicher Form Dr. med. Jörg Sauer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- & Minimal-Invasive Chirurgie, Klinikum Arnsberg. Im Anschluss haben die Besucher Gelegenheit Fragen zu stellen.

Termin:            08. April 2014, 18:00 – ca. 20:00 Uhr
Ort:                  Karolinen-Hospital, Tagungsraum 1. UG,
                        Stolte Ley 5, 59759 Arnsberg-Hüsten

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