Darmzentrum Arnsberg

am Standort Karolinen-Hospital

Ralf Czymek, MBA
Chefarzt
Prof. Dr. med. Ralf Czymek, MBA

Vorsorge

Darmkrebs-Vorsorge rettet Leben

Früh erkannt heißt besser heilbar. Auch der Dickdarm- bzw. Enddarmkrebs, der in Deutschland die zweithäufigste Todesursache ist, hat durch Früherkennung viel von seinem bisherigen Schrecken verloren. Die Darmspiegelung bietet die Chance, bereits Vorstufen zu entdecken und zu entfernen, so dass Krebs gar nicht erst entsteht. In Deutschland hat die Anwendung der Vorsorgekoloskopie schon jetzt zu einer Reduktion der Darmkrebsentstehung von 10 % geführt.

Die Darmspiegelung ist eine genaue Untersuchung des gesamten Dickdarms, wobei auch sehr frühe Vorstadien eines möglichen Darmkrebses festgestellt und entfernt werden können. Der Arzt führt über den After einen biegsamen Schlauch (Endoskop) mit Licht und Kamera in den Verdauungstrakt ein und sucht die Innenwand ab. Findet er einen Polypen, kann er diesen meist mit einer Schlinge oder einer Minischere abknipsen. Sind Polypen und Krebsvorstufen entfernt, sinkt das Tumorrisiko auf ein Minimum. Eine Darmspiegelung muss nur alle zehn Jahre durchgeführt werden, um eine Krebsentwicklung rechtzeitig zu erkennen.

Eine weitere Möglichkeit der Vorsorge ist die Anwendung eines Tests zur Suche von Blut im Stuhl. Dieser Test ist jedoch viel ungenauer als die Darmspiegelung, weil nur 30 % der frühen Darmkrebse in den Darm bluten. Das heißt, es kann trotz negativem Test ein Darmkrebs vorliegen. Bei einem positiven Test kommt man um eine Darmspiegelung nicht herum.

Bei früh erkanntem Darmkrebs sind die Heilungschancen sehr gut. Darmpolypen und Darmkrebs können in jedem Alter entstehen. Jedoch erhöht sich ab dem 40. Lebensjahr das Risiko der Bildung von Darmpolypen deutlich. Ab dem 50. Lebensjahr steigt die Gefahr an Darmkrebs zu erkranken drastisch an. Daher wird empfohlen, die angebotenen Vorsorgemöglichkeiten zu nutzen.

Da alle Patienten nach bestehenden bösartigen Erkrankungen in der Verwandtschaft befragt werden, kann es dazu kommen, dass ein familiäres Erkrankungsrisiko aufgedeckt wird. Wenn so ein Risiko besteht, wird die genetische Beratung in einem geeigneten Institut empfohlen.

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