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Stipendium unterstützt Qualifizierung von Lehrkräften in der Pflegeausbildung

In Nordrhein-Westfalen – aber auch bundesweit – fehlt es an ausgebildeten Pflegekräften, aber auch an ihren Lehrerinnen und Lehrern. Insgesamt gibt es nach jüngsten Schätzungen rund 300 Pflegepädagogen im Land zu wenig, die für die wichtige Ausbildung von Pflegenachwuchs dringend gebraucht werden. In den Pflegeschulen des Landes – wie an der Bildungsakademie Hochsauerland – leisten sie ihren Beitrag, den Schülerinnen und Schülern in der Pflege das theoretische und praktische Wissen für den verantwortungsvollen Beruf der Pflegekraft zu vermitteln. Um die Pflegeausbildung in NRW zu stärken, hat der Diözesan-Caritasverband als ein Träger der Pflegeausbildung das Elsbeth-Rickers-Stipendium zur Ausbildung von Pflegepädagoginnen und -pädagogen aufgelegt. Das Stipendienprogramm, an der fünf bereits ausgebildetes Pflegekräfte – von insgesamt 20 möglichen Teilnehmenden in der Diözese Paderborn – aus dem Klinikum Hochsauerland teilnehmen, läuft aktuell bereits in der zweiten Auflage. Damit werden die Anstrengungen des Klinikums Hochsauerland zur Sicherung des Fachkräftebedarfs in der Pflege unterstützt.

Stipendienprogramm zur Ausbildung von Pflegelehrkräften in zweiter Auflage

Tobias Twieg ist 30 Jahre alt und einer der ersten Stipendiaten für die Qualifizierung der Pflegepädagogen. „Aus dem Wunsch, Medizin zu studieren, ist zunächst eine Pflegeausbildung geworden mit anschließender Qualifizierung zum Gesundheits- und Krankenpfleger“, erzählt der Stipendiat, „genau der richtige Weg!“ Dabei folgt der Weg zum Pflegepädagogen einem eingängigen Prinzip: Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer für die Pflegeschulen sind von der Basis einer Pflegeausbildung aus gestartet und können ihr mehrjähriges Wissen aus der Praxis der Pflege an die Auszubildenden weiter geben, die auf dem Weg zu ihrem Abschluss von den Erfahrungen ihrer Lehrkräfte profitieren können. Und auch nach der Qualifizierung sorgt ein vom Klinikum Hochsauerland gestelltes Fortbildungsprogramm dafür, dass sie nahe an der Praxis bleiben. „Das Stipendium hilft zudem, die Stundenzahl im eigentlichen Beruf zu reduzieren und ermöglicht, sich intensiver auf das Studium zu konzentrieren“, so Twieg.

Qualifizierung von Pflegepädagogen vermittelt erforderliches Wissen

Das Stipendium schafft für die Interessentinnen und Interessenten auf dem Weg in die Pflegepädagogik neue Möglichkeiten und Chancen. Sophia Wuschansky (31) ist bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin am Klinikum Hochsauerland und alleinerziehende Mutter. „Das Stipendium ermöglicht mir die Weiterqualifizierung zur Lehrerin, um die Ideale des schönen Berufes an die Schülerinnen und Schüler weiter zu geben.“ Und auch für Svetlana Brinker (51) bietet die Unterstützung durch das Stipendium die Möglichkeit, als gelernte Krankenschwester mit Bachelor-Abschluss nach der Familienzeit wieder in die eigene Weiterbildung zu investieren.

Stipendium unterstützt gute persönliche Entwicklungschancen

„Die durch das Elsbeth-Rickers-Stipendium ermöglichte individuelle Qualifizierung der Pflegeausbildung unterstützt die persönlichen Entwicklungschancen der Teilnehmenden“, sagt Petra Niermöller, Geschäftsführerin der Bildungsakademie Hochsauerland.

Hintergrund

Das Klinikum Hochsauerland hat seit Jahren seine Ausbildungskapazitäten zur Sicherung des Fachkräftebedarfs für die Pflege in der Region ausgebaut. In den letzten Jahren konnte die Zahl der Pflegeschülerinnen und -schüler durch diese Bemühungen vervielfacht werden. Aktuell stehen Interessierten zehn Ausbildungsgänge in klassischen Gesundheitsberufen zur Auswahl. Die zusätzliche Möglichkeit, Fachwissen mit einem Pflegestudium zu verknüpfen, sorgt dafür, den Pflegeberuf noch attraktiver zu machen. Das Paderborner Elsbeth-Rickers-Stipendienprogramm ergänzt diese Absichten. Es richtet sich an Pflegefachkräfte, die sich als Lehrkraft qualifizieren möchten und leistet einen wichtigen Beitrag zur Deckung des Lehrkräftebedarfs.

Petra Niermöller (3.v.re.), Geschäftsführerin der Bildungsakademie Hochsauerland, mit den fünf Teilnehmenden am Elsbeth-Rickers-Stipendium: Jana Dlugosch, Lisa-Marie Klüter, Sophia Wuschansky, Svetlana Brinker und Tobias Twieg (v.li.). Foto: Klinikum Hochsauerland

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